Pädagogische Grundlagen
Ein inklusives Haus für alle Kinder und Familien
Basierend auf einem christlichen Menschenbild, welches jeden
Menschen als einzigartige und unverwechselbare Persönlichkeit sieht
und annimmt, versteht sich unsere Kindertagesstätte als inklusive
Einrichtung für ALLE Kinder und Familien. Soziale, kulturelle und
religiöse Verschiedenheit sehen wir ebenso, wie die unterschiedlichen
sprachlichen, geistigen, seelischen und körperlichen Potentiale die
Kinder mitbringen, als Bereicherung und Chance für die Gestaltung
unseres gemeinsamen Alltags im Kindergarten. Unsere Erziehungs- und
Bildungsarbeit ist darauf ausgerichtet, Kinder in ihrer Entwicklung so zu
begleiten, dass sie ihre individuellen Potenziale voll entfalten und
vielfältige Kompetenzen zur zukünftigen Lebensbewältigung entwickeln
können. Wir achten darauf, dass grundsätzlich jedes Kind
Zugangschancen zu den Bildungsangeboten der Einrichtung bekommt.
Die MitarbeiterInnen begegnen allen Kindern und Familien mit
Offenheit und legen Wert auf Achtung der Würde jedes Einzelnen,
Anerkennung und Empathie.
Die Aufnahme in unseren Kindergarten
Das Aufnahmeverfahren in unseren Kleinkind- und
Kindergartengruppen gliedert sich in verschiedene Schritte. Nach der
Vormerkung und der formalen Aufnahme des Kindes bieten wir allen
Familien mit Kindergartenkindern vor dem Kindergartenbesuch
„Schnupperstunden“ an, bei denen die Eltern mit den künftigen
Bezugspersonen über Anliegen ins Gespräch kommen können. Auch
die Eltern der Kleinkinder erhalten Gelegenheit, die Einrichtung
anzuschauen und das künftige Personal kennen zu lernen. Der Start in
unserer Einrichtung beginnt mit einer Eingewöhnungszeit in Anlehnung
an das Berliner Eingewöhnungsmodell, in der wir dem Bedürfnis des
Kindes nach Orientierung, Sicherheit und Geborgenheit in individueller
Weise nachkommen. Nach einer erfolgreichen Eingewöhnung startet
das Kind selbständig in die Kindergartenzeit.
Die Übergänge
Der Übergang vom Elternhaus in die Einrichtung ist ein sehr
bedeutsames Ereignis, sowohl für die Kinder, als auch für die Eltern. Für
viele Kinder, die neu in eine Kleinkindgruppe oder eine
Kindergartengruppe eintreten, bedeutet dieser Schritt erstmalig aus
den vertrauten engen Beziehungen und Gewohnheiten des familiären
Umfeldes herauszutreten und sich auf neue Bezugspersonen, Räume
und Abläufe einzulassen. Der Übergang ist oft sowohl von freudiger
Erwartung geprägt, aber auch mit Ängsten bei allen Beteiligten
verbunden. Wir möchten diesen wichtigen Schritt einfühlsam und
individuell begleiten, indem wir die Kinder und Eltern dabei
unterstützen.
Nach einer erlebnisreichen Zeit in der Kleinkindgruppe wechseln die
Kinder im Alter von 2,6 bis 3 Jahren in eine der beiden
Kindergartengruppe im Erdgeschoss in denen sie auf Kinder ihres Alters,
sowie Räume und Angebote treffen, die auf ihre Bedürfnisse
zugeschnitten sind.
Nach einer intensiven Zeit in der Kindergruppe der jüngeren
Kindergartenkinder, wechseln die Kinder im Alter von 4 oder 4,5 Jahren
in die Kindergartengruppe für die älteren Kinder.
Der Wechsel in das obere Stockwerk mit neuen, alters- und
entwicklungsgemäßen Anforderungen ermöglicht den Kindern ihr
Betätigungsspektrum zu erweitern und neue Lernerfahrungen zu
machen. Die Kinder treffen hier auf Räume, die mit alters- bzw.
interessensspezifischen Materialien eingerichtet sind. Sie können sich
in diesem neuen Kontext mit neuen Herausforderungen
auseinandersetzen und haben hier täglich die Chance, mit den
Altersgenossen zu kommunizieren, Interessen zu teilen, vermehrt ihre
eigene Rolle und Wirksamkeit in Bezug auf die Gruppenprozesse zu
reflektieren und an alters- und /oder entwicklungsentsprechenden
Gruppenangeboten und Projekten teilzunehmen.
Alle bevorstehenden Übergänge werden von den
BezugsmitarbeiterInnen mit den Kindern und den Eltern besprochen
und vorbereitet.
Unser pädagogischer Alltag
Die Schwerpunkte unserer Bildungsarbeit ergeben sich aus dem BayBEP
(Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan). Eine besondere Bedeutung
kommt dabei dem Aufbau von Basiskompetenzen, z.B. von personalen
und sozialen Fähigkeiten, zu. Wir stellen in diesem Zusammenhang
Bildungsangebote aus den Bereichen Sprache, Bewegung, emot. und
soziale Beziehungen, Medien, Mathematik, Religion, Musik, Kunst etc.
zur Verfügung.
Grundlage für das Entdecken der Potentiale jeden Kindes ist die
individuelle Beobachtung und der Austausch im Team, mit dem Kind
und mit den Eltern. Wir möchten bei jedem Kind die Impulse für die
nächsten Entwicklungsschritte stetig neu entdecken.
Voraussetzungen für gelingendes Lernen bieten wir den Kindern
insbesondere durch: Bindung und Beziehung, Halt und Orientierung,
Schutz und Geborgenheit, Verlässlichkeit, Versorgung der (Grund-)
bedürfnisse, anregende Angebote und Umgebung, Dialog
Feste Bezugsgruppen/Teilöffnung/gruppenübergreifende Angebote
Sowohl das Freie Spiel, thematische Bildungsangebote oder Projekte
können innerhalb der Stammgruppe oder aber auch
gruppenübergreifend stattfinden.
Bei gruppeninternen Betätigungen können sich die Kinder im
vertrauten Rahmen nach ihren Interessen oder im Rahmen von
thematischen Angeboten oder Projekten beschäftigen. Der
Gruppenkontext bietet Sicherheit und Verlässlichkeit.
Das gruppenübergreifende Tätigwerden unterstützt verstärkt
selbstorganisiertes Lernen der Kinder. Sie erleben im Kontakt mit den
jeweiligen PädagogInnen und Kindern, weitere Bezugspersonen und
Spielgefährten mit denen sie neue Erfahrungen sammeln können.
Freies Spiel
Neben dem Spielen und Lernen in der vertrauten Bezugsgruppe, haben
die Kinder die Möglichkeit, gruppenübergreifend außerhalb des
Gruppenzimmers im Turnraum, der Künstlerei, der Holzwerkstatt im
Garten, im Rollenspielzimmer oder in einem anderen Gruppenraum zu
beschäftigen.
Die Wahl des Spielpartners, des Materials, der Tätigkeit und des
Spielbereiches eröffnet dem Kind im Freispiel die Chance, sich je nach
Interesse, Tagesbefindlichkeit, Begabung etc. den Herausforderungen
zu stellen, die für sie gerade wichtig sind. Im Spiel mit anderen lernen
die Kinder außerdem sich gegenseitig wahrzunehmen, Bedürfnisse zu
äußern, Konflikte zu lösen, Kompromisse zu schließen und
Möglichkeiten Grenzen zu akzeptieren.
Thematische Bildungsangebote in den Kleinkindgruppen
In unserem Alltag in den Kleinkindgruppen haben die Kinder die
Möglichkeit, täglich bei einem Angebot mitzumachen.
Die Bildungsangebote können z.B. aus dem künstlerisch - kreativen,
dem musischen, dem motorischen, dem sprachlichen, dem
experimentellen, dem religiösen etc. Bereich sein. Uns ist es wichtig,
dass dem Bedürfnis der Kinder nach Teilhabe Rechnung getragen wird
und sie in ihren Lernprozessen unterstützt werden. Die Angebote
basieren immer auf dem Prinzip der Freiwilligkeit und knüpfen an der
Entdeckerlust der Kinder an. Freude am Tun und an neuen Erfahrungen
stehen dabei im Vordergrund.
Thematische Bildungsangebote und Projekte in den
Kindergartengruppen
Im Tagesablauf unseres Kindergartens haben die Kinder zudem
Gelegenheit, regelmäßig an Bildungsangeboten zu unterschiedlichsten
Themen oder, insbesondere die älteren Kinder, an Projekten
teilzunehmen. Uns ist es wichtig, die Kinder partizipatorisch an den
Inhalten und ihrem eigenen Lernprozess zu beteiligen. Die Kinder
haben hier die Möglichkeit, über einen längeren Zeitraum an einem
Thema zu arbeiten, ihre elementaren Fragen und Interessen zu
erkunden, Zusammenhänge herzustellen, zu erfahren, das Probleme
lösbar sind, kooperative Lernformen zu erleben.
Die „Schatzmappe“
Wichtige Lernschritte, bedeutsame Ereignisse etc. dokumentieren die
Kinder mit Unterstützung der Erwachsenen in ihrer „Schatzmappe“. Die
sichtbare Dokumentation der eigenen Fähigkeiten in den Ordnern
erfüllt die Kinder mit Stolz und motiviert zu einer stetigen
Weiterentwicklung.
Vorkurs Deutsch
Alle Kinder im vorletzten und letzten Kindergartenjahr, die auf der
Grundlage der Auswertung der Beobachtungsverfahren Sismik und
Seldak eine Sprachunterstützung benötigen, haben einen Anspruch
darauf, am Vorkurs Deutsch im Kindergarten bzw. in der Schule,
teilzunehmen.
Sprachunterstützung im Rahmen des Vorkurs Deutsch findet im
Kindergarten sowohl alltagsintegriert und/oder zu festgelegten Zeiten
statt. Auf dem Hintergrund des inklusiven Ansatzes der Einrichtung
nehmen, im Gegensatz zum schulischen Teil des Vorkurses, an den
Sprachangeboten im Kindergarten in der Regel alle Kinder im letzten
oder vorletzten Kindergartenjahr, teil. Wichtige Elemente in diesem
Zusammenhang sind z. B.: sprachliche Begleitung von
Alltagshandlungen, Sprachspiele, Bewegung, thematische
Bildungsangebote, Lieder, Reime, Fingerspiele, Bilderbücher,
Nachdenkgespräche, Philosophenkreise etc..
Partizipation der Kinder im Kindergartenalltag
Aus dem BayKiBiG, dem BEP und aus der UN Kinderrechtkonvention
ergibt sich, dass Kinder ein Recht darauf haben, an allen sie
betreffenden Angelegenheiten beteiligt zu werden, sich zu beschweren
über das, was ihnen missfällt und vor Gewalt geschützt zu werden.
Auf der Grundlage dieser Vorgaben, insbesondere aber auf dem
Hintergrund dessen, dass wir die Kinder auf dem Weg zu einer
selbstbestimmten, verantwortungsbewussten, selbstwirksamen und
autonomen Persönlichkeit begleiten wollen, nehmen wir die
Bedürfnisse und Anliegen der Kinder des Kindergartens sehr ernst.
Kinder sind Experten in eigener Sache und sollen wissen, dass sie
gefragt werden z.B. bei der Raumgestaltung, der Auswahl des
Spielmaterials, den Abläufen, den Kindergartenregeln, Fragen des
Zusammenlebens und des Umgangs untereinander und zwischen
Erwachsenen und Kindern.
Bei der Entwicklung von Fähigkeiten, zur Beteiligung erhalten die
Kinder alters- und entwicklungsgerecht Unterstützung durch die
Erwachsenen. Uns ist es sehr wichtig, auch die nonverbalen
Äußerungen, der Kinder im Alltag zu beachten und ihnen über
einfühlsame Rückmeldungen, zu einem angemessenen Ausdruck und
zur Bearbeitung des Anliegens zu verhelfen.
In allen Kindergartengruppen haben die Kinder regelmäßig in
Gesprächskreisen die Gelegenheit, Rückmeldungen über
Wahrgenommenes oder Vorschlage zu Themen einzubringen.
Der Übergang in die Schule
Zum Abschluss der Kindergartenzeit gestalten wir mit den Kindern im
letzten Kindergartenjahr den Übergang in die Schule in enger
Vernetzung mit der Grundschule am Ort oder im Einzelfall auch den
weiteren Grundschulen, die die Kinder besuchen werden.