Tagesablauf
Tagesablauf und Rhythmus
„Rhythmus ist Leben, er ist der Träger unserer Gesundheit“, sagte der Begründer der Waldorfpädagogik, Rudolf Steiner. Je rhythmischer das Leben eines Kindes verläuft, desto gesünder wird es sich entwickeln.
Durch Rhythmus und Wiederholung erlangen Kinder Sicherheit und Urvertrauen in die Welt. Deshalb wird im Waldorfkindergarten Wert auf einen Wechsel von konzentriertem und bewegtem Tun in stets wiederkehrendem Tages-, Wochen- und Jahresrhythmus gelegt. Zum Ausdruck kommt dies im Kindergartenalltag in sich wiederholenden Spielen, Märchen und Geschichten, sowie in künstlerischen und handwerklichen Tätigkeiten.
Der Tagesablauf kann mit dem Leben in einer Großfamilie verglichen werden. Der Vormittag beginnt mit dem Freispiel im Haus. Nach Morgenkreis und Reigen nehmen die Erzieherinnen mit den Kindern ein gemeinsam zubereitetes zweites Frühstück ein. Dem Märchenkreis folgt das Freispiel im Garten. Für Kinder, die den Nachmittag bei uns verbringen, gibt es nach dem Mittagessen eine Zeit der Ruhe. Der Nachmittag klingt mit dem Freispiel im Garten aus. In den Tag fließen Hausarbeiten, handwerkliche und künstlerische Betätigungen ein, sowie die Vorbereitung der Jahreszeitenfeste.
Die Woche erhält ihre Struktur durch Aktivitäten, die bestimmten Wochentagen zugeordnet sind: Aquarellmalen, Bienenwachskneten, Malen mit Wachsmalkreide, Eurythmie. Für die Vorschulkinder bieten wir zusätzlich Harfenspiel und Französisch.
Der Jahresablauf ist eng verbunden mit den Jahreszeiten. Die traditionellen Feste geben dem Jahr eine zeitliche Ordnung. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher Freude die Kinder die Feste vorbereiten. Beginnend mit dem Kindergartenjahr im Herbst feiern wir Michaeli und Erntedank, im November St. Martin. Die Adventszeit wird eröffnet durch das Adventsgärtlein, dem der Nikolaus folgt. Weihnachten und Dreikönig begehen wir mit eigenen Reigenspielen. Im hellen Halbjahr feiern wir Fasching, Ostern, Christi Himmelfahrt, Pfingsten und zu Johanni das Sommerfest.
Dieses Erleben dient dazu, die Kinder ganzheitlich zu individuellen, freien und sozialfähigen Persönlichkeiten mit einer umfassenden Gesundheit zu erziehen.
Besonderer Wert wird dabei auf die Pflege des freien Spiels gelegt, wobei möglichst ursprüngliche Materialien benutzt werden, die das Kind in seinem Spiel selbst „belebt“ und gemäß seiner eigenen Phantasie formt.